Marokko Tag 9

21. April

 

In Erfoud - Rissani - Erg Chebbi

 

Für die heute geplante Wüstentour will ich mir meine Sandstiefel anziehen. Dabei bemerke ich das (wieder einmal) die Sohlen der Wanderschuh lose sind. Gut das wir in einer Kleinstadt übernachten, das Hotelpersonal kennt sicher einen Schuster. Beim Frühstück geht der Kampf mit anderen Reisegruppen nicht um die leckersten Häppchen am Frühstück Buffet sondern um die wenigen sprungfreien Tassen und Teller. Nachdem mein Kaffee nicht in der Untertasse versickert sondern vorher schnell getrunken werden kann, geht es zunächst mit dem Bus weiter nach Rissani, dem letzten Ort am Oasenband des Zis Flusses.

 

Wir fahren zu einem Komplex der von einer riesigen Lehmmauer umgeben wird, dem Stammsitz der Alaouiten, dem gegenwärtigen Königshaus. Als wir eintreten sehen wir das diese Gebäude sicher nicht zu den über 50 Palästen gehören die der amtierende König auf seinen häufigen Reisen durch das Land nutzt. Weite Teile sind am Verfallen.

 

Jeder der seltenen Regenfälle richtet großen Schaden an. Einige Gebäude werden bewohnt und in einem besseren Zustand.

Teilweise wird der Palast noch bewohnt. Auch hier reichliche Mosaiken an Wand und Decke. Lehm als Baustoff hat deutliche Vor-und Nachteile.

Nach der Besichtigung gehen wir hinüber zu einer Moschee wo wenn ich mich recht entsinne der Gründer der Dynastie begraben liegt. Aber eigentlich sind die Alaouiten Nachkömmlinge des Propheten.

In dieser Moschee dürfen wir den Vorhof betreten und auch in den Gebetsraum schauen, ganz nett und ordentlich aber nicht wirklich spektakulär.

 

Spontan lädt uns unser Führer Mohammed in sein Haus ein. Im Garten backt seine Frau in einem niedrigen Backofen irgendetwas. Wir gehen auf die Dachterrasse und hinüber auf das Nebenhaus seines Schwiegersohns.

Stolz wird uns die gute Stube dort präsentiert. Die Wände sind pink-orange die Decke ist weiß. An den Wänden rundum  Polster, niedrige Tischen davor von oben hängen imposante Leuchter.

 

Der Bus bringt uns in die Innenstadt. Auf dem Weg halten wir bei einem Verwandten von Mohammed und wir können Turbantücher kaufen. Ich kaufe mir eines da ich einen Sonnenbrand am Ohr habe. Der Verkäufer zeigt mir geduldig wie man es auf Touregart - also mit Kinn/Gesichtsschutz bindet. Der nächste Halt ist der lokale Markt. Wir kaufen Proviant für den restlichen Tag.

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Dann geht es über die Straße hinüber in einen großen, noch immer bewohnten Kzar.

Durch das Überbauen der engen Gasse ist man mehr in Tunnels unterwegs. Hier wurden auch schon Filme gedreht.

Bei einigen der Ausbesserungsarbeiten riecht man daß das dem Lehm zugefügte Stroh aus zweiter Hand ist. Irgendwie landen wir wieder einmal in einem Teppichladen. Der Teppichhändler spricht ein paar Worte Deutsch - seine Teppiche sind "geknüpft, gewebt und gestickt" - viele traditionelle Muster verschiedener Berberstämme. Pfefferminztee schlürfend können wir uns die Teppichschau ansehen. Irgendwie kriegt er es hin einige aus unserer Gruppe in ein Verkaufsgespräch zu verwickeln und das zieht sich hin.

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