Marokko Tag 8 

20.April

 

Flußtal bei Midelt - Fahrt nach Erfoud

 

Mit den gleichen klapperigen Kleinbussen geht es am Morgen an den Fuß des Jebel Ayachi Gebirgsstocks.

Bei immer noch stürmischem Wind gehen wir hinunter zum Beginn einer Flussoase. Hier bringt ein Wilder Gebirgsbach der über Kaskaden aus dem Atlas herabfließt das klare Wasser zu den Dörfern und Feldern. Oben an den Talhängen beginnt die Wüste.

Der kleine Fluß bringt das Wasser von hier bis hinunter nach Midelt. Überall sind kleine Bewässerungskanäle. Nachdem vor nicht einmal hundert Jahren die Räubernomaden von der Fremdenlegion befriedet wurden, siedeln heute die Bauern in kleinen Höfen an den Talhängen. Die alten Wohnfestungen aus, die Kzars, verfallen seitdem und werden irgendwann wieder zu fruchtbarem Lehm.

Wir wandern entlang der Bewässerungskanäle die uns immer wieder sportliche Sprünge abnötigen. Überall stehen Esel und Maultiere herum. Manchmal auch geritten. Ein Bauer führt Esel und Kuh, das heißt er führt den Esel und dieser zieht die Kuh hinterher. Der Bauer bleibt sehen und sofort nascht der Esel die Kräuter am Wegesrand und die stoppt dabei die Kuh, die lieber weiterrennen möchte - Stau.

Die Esel sind auch recht geländegängig. An einer Engstelle weiter talab strömt das Wasser tief und heftig und ein anderer Bauer treibt seinen Reitesel hindurch ohne sich die Füße naß zu machen, wir laufen weiter zur nächsten Brücke. Der Blick öffnet sich auf die weite Talebene und wir steigen hinab zu einem Gehöft. Der Apfelbauer Onkel Ali lädt uns zu einem Pfefferminztee ein.

 

Nachdem wir uns verabschiedet habensind wir bald wieder am Hotel und besteigen den Bus, der uns nun auf die Paßstraße über den Hohen Atlas bringt. Die Straße windet sich in gemächlichen Serpentinen hinauf und führt auch wenig dramatisch hinab in das Tal des Zis.

Hier oben gibt es nur wenige Dörfer. Unter dem vorigen Herrscher gab es hier Gefängnisse für politische Gefangene, aber diese Zeiten sind jetzt vorbei. Bald tritt der Fluß in eine Schlucht ein in der uns herrliche Felsformationen und der zweite und letzte Tunnel erwarten - der Tunnel der Legionäre. Weiter, schon im den Vorbergen gibt es einen riesigen Stausee der das Flußtal des Zis bis hinunter nach Rissani bewässert und die Umgebung mit Strom versorgt.

An einer Raststätte an der unser Fahrer seine verdiente Pause erhält und wir einen Tee schlürfen sehe ich den ersten LKW der die moderne Form der Saharakarawane darstellt. Unglaublich hoch ist er Beladen mit allen möglichen, Die Ladung ist mit einem Netz gesichert und dieses bietet wohl auch Passagieren halt. Hier ist die Grenze zum unruhigen Nachbarn Algerien nicht mehr weit und wir passieren eine Garnisonsstadt wo auch die Modernen Bauten im Stil der malerischen Lehmburgen gebaut sind.

Weiter fahren wir oberhalb des Canyon des Zis und können hier und da hinunterschauen. Fein sind die Häuser in den Talrand gebaut und jedes Stück fruchtbares Land ist mit Feldfrüchten, Sträuchern und Dattelpalmen bebaut. Langsam geht die Sonne unter. In einiger Entfernung sehe ich eine gewaltige Fontaine in den Abendhimmel spritzen, ein Artesischer Brunnen,

 

Wir durchfahren das Städtchen Erfoud, und fast am Ortsausgang ist unser Hotel. Am nächsten Tag soll es in die Sanddünen gehen und ich packe meine Sandstiefel aus. Oh je, schon wieder einmal löst sich die Sohle von den fast neuen Schuhen ab. Das Hotel hilft und besorgt eine Reparatur bis zum nächsten Mittag. Dieses Hotel hat zwar weitgehendes Besteck dafür ist fast kein Teller oder Tasse ohne Sprung oder fehlende Ecke. 

Der Abend endet mit einem malerischen Sonnenuntergang.

 

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