Marokko Tag 7

19. April

 

Wanderung am Cirque de Jaffar

 

Morgens bringt uns der Bus zunächst zum Lebensmittelmarkt in Midelt. Wir decken uns mit frischem Tagesproviant ein. Dann fahren wir ein paar Kilometer vor die Stadt wo wir in ein paar alte Mercedeskleinbusse umsteigen denen das Alter und die mangelnde Pflege gut anzusehen ist. Der erste in der Reihe ist wohl auch der älteste. Laut klappert die Hecktür im Takt der Schlaglöcher.  In unserem Bus bewahrt eine Spanplatte den Boden vor dem Durchbrechen, kleine Löcher erlauben die freie Sicht auf die Straße. Auch die Innenverkleidung vor langer zeit durch Spanplatten ersetzt worden, die schon heftig zerbröseln.

Mit Recht langsamen Tempo geht es Fahrspuren hinauf zum Fuß des Gebirges. Unterwegs sehen wir auch Trüffelsammler die ihre Plastiktüten schon gut gefüllt haben. Ein Kilo bringt hier so 8€, was in Marokko viel Geld ist. Ein Schaf ist für 50€ zu haben.

Wir starten zu einer Wanderung durch die Schlucht des Jaffar. Der Jaffar ist ein Trockenfluss der nur selten Wasser führt.

Eng rücken die orangebraunen Schluchtwände zusammen die hoch hinauf in den klaren blauen Himmel ragen. In einer kleinen Höhlung ist gar ein kleiner Tropfstein.

Nach einem Picknick an einer Stelle wo ein wenig Wasser über die Felsen rinnt geht es noch etliche Windungen hinauf, bis die Klamm zuende ist. In der Karte ist dort ein Marabougrab verzeichnet, aber ich bin ziemlich enttäuscht sieht es doch nur wie eine verfallene Hirtenhütte aus.

Auf dem Talboden wird Gerste angebaut und um die Ecke ducken sich ein paar Berberbauernhöfe auf den Talboden. Die ehemaligen Nomaden leben hier erst seit ein paar Jahren und heben weder eine Zufahrt noch Elektrizität. Die Kinder kommen uns entgegengelaufen und begrüßen herzlich unseren Führer der hier schon öfter zu Gast war. Wir sind auf einen Tee eingeladen. Die düsteren, fensterlosen Lehmhütten haben einen langen Flur, links ist die Küche, rechts die gute Stube. Im Dunkel verbirgt der Flur die anderen Räume. In der Stube gibt es außer den Teppichen nur ein niedriges Tischchen als Einrichtung. Etwas Licht fällt durch das Rauchabzugsloch im Dach herein.

 

In der Küche steht mitten im Raum eine kleine eiserne Feuerstelle, von der sich ein verwinkeltes Ofenrohr zur Außenwand schlängelt. Auch hier fällt nur wenig Licht durch je eine Lücke in Dach und Wand herein.

Wir wandern noch weiter hinauf zur alten französischen Bergstraße die hier den Atlas überwindet aber nicht mehr für Fahrzeuge passierbar ist. Auf ihr verlassen wir den Cirque de Jaffar.  Links fließt eine Lawine aus Schafen einen Berghang hinab und bleibt dann stehen um die spärliche Vegetation zu verwerten. Oben hinter der Paßhöhe erwarten uns die Kleinbusse die uns klappernd zum Hotel zurückbringen.

 

 

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