Marokko Tag 15

 

27.4. Sonntag

Heimflug

 

Dafür das es morgens um 3 Uhr ist, ist der Speisesaal gut besucht. Der recht müde wirkende Reiseleiter steckt uns in einen großen Landrover, der uns zum Flughafen bringt und direkt vor der Eingangshalle hält. Als wir einchecken wollen stellen Herr Diebold und ich fest, das es unseren Flug nicht gibt. Flugnummer und Abflugzeit werden nirgends angezeigt. Wir gehen zu einem freien Schalter und sprechen die Dame dort an. Sie hilft uns und checkt uns in einen früheren Flug nach Casablanca ein.

 

Dieser Flug ist mit dem einzigen Jumbo der Royal Air Maroc, der heute Morgen alle einzelnen Flüge nach Casablanca zusammenfaßt. Wohlgemerkt dies ist nur ein 30 Minuten Flug. Dieser füllt sich im Morgengrauen langsam und fliegt mit ein wenig Verspätung gut gefüllt ab und landt kurz darauf in Casablanca.

 

Der Jumbo wird weit vor dem Terminal zwichen lauter kleineren Flugzeugen geparkt und eine Kolonne von Bussen bringt uns zum Terminal. Wir steigen aus und gehen durch einen Eingang in das weiße Gebäude über dem ein Schild "Correspondence-Transfer" steht. Über einen Irrgarten von Treppen geht es hinauf in den 3. Stock, wo lange Schlangen an der Sicherheitskontrolle warten. Etwa zur geplanten Abflugzeit passiere ich schließlich die Sicherheitskontrolle wo ein Polizist noch einmal in Ruhe die Bordkarten kontrolliert.

 

Nun schnell zum Gate 26 in das Erdgeschoß hinunter. Auf den spärlichen Monitoren wird kein Flug nach Düsseldorf angezeigt allerdings sind dort meist Flüge nach 23 Uhr aufgeführt. Mit einigen Fragen an das manchmal auftauchende Personal bin ich fast sicher das ich richtig bin. Dann fährt außen ein Bus vor, die Tür geht auf und wir steigen ein. Bevor ich in den Bus einsteige drehe ich mich um. Über der Tür rechts nebenan ist ein großes Schild "Correspondence-Transfer". Also bin ich wieder genau da wo ich vor 2 Stunden in die Irrgänge des Gebäudes einstieg. Aber dies ist noch nicht alles. Der Bus rollt weiter in Richtung einiger Flugzeuge, biegt aber jedoch zu einem Gebäude ab. Dieses ältere kleine unmarkierte Abfertigungsgebäude begrüßt mich wieder mit einer ewig langen Warteschlange.

 

Ein Herr mit einem Ausweis um den Hals läuft die Schlange entlang und ruft "Düsseldorf?!", und blitzschnell geht meine Hand nach oben. Er führt mich die Schlange entlang nach vorn, wo die Tickets eingesammelt werden und dann weiter zu einer Glastür an der mich eine freundliche Dame bittet ein paar Schritte hinüber zu einer wartenden Maschine zu gehen die dort vor der Tür auf dem Rollfeld steht. Ich sehe den Jumbo, den ich vor 3 Stunden verlassen hatte um die Flughafenbesichtigungstour zu starten einige Meter weiter stehen . Der Beton zwischen den Maschinen ist mit Inseln von Koffern übersät. Wo ist wohl mein Koffer? Wir warten wohl noch eine Viertelstunde, bis die Koffer verladen, sind dann werden die Triebwerke gestartet und wir rollen Richtung Startbahn.

Nach dem Start sehe ich noch die Küste und den Hafen von Casablanca mit der riesigen neuen Moschee bevor die Wolken die Sicht versperren.

 

Mit viel Gelassenheit wurde die chaotische Situation angegangen um Passagiere und Koffer den Weiterflügen zuzuführen. Ob dies letztendlich reichte um die Probleme zu bewältigen wird sich zeigen. Irgendwann, völlig losgelöst von den Zwängen des Flugplans heben wir ab. Die kleine Maschine versprüht orientalischen Charme und landet dann irgendwann in Düsseldorf. An der Kofferausgabe erfüllen sich meine Befürchtungen. Die ganze Gelassenheit hat nicht gereicht meinen Koffer mit zusenden. Die 3 Stunden Aufenthalt in Casablanca haben nicht gereicht die Distanz von 100m zum Weiterflug zu bewältigen. Der Koffer erreicht mich ein paar Tage später.

 

Ende

 

 1  2  3  4  5  6  7  8  9  10  11  12  13  14  15  16  17  18  19  20  21  22   23